Bis wir in die Clubs in Berlin dürfen, bis wir uns wieder in
die Warteschlangen einreihen können, um dann durch die mythischen Schleusen zu schreiten, wird wohl noch eine unbestimmte Zeit dauern. Der Berliner
Street-Art-Künstler Bibo hat aus der Not nun eine Tugend gemacht. Er baute
nämlich kurzerhand einfach seine Lieblingsclubs in Miniaturformat nach.
„Ich wollte gern was machen, um daran zu erinnern, dass die
Clubs geschlossen sind“, äußert sich Bibo gegenüber der B.Z.. Seinen richtigen
Namen will der Künstler nicht verraten und auch sein Gesicht soll ein gut
gehütetes Geheimnis bleiben. So viel ist aber dennoch bekannt, seit 2016
arbeitet er mit Pinsel und Farbe an seinen Popart-Dioramen aus
Zigarettenschachteln. Fast schon gut durchdachtes Recycling für einen
Club-Gänger. Seine Nachbauten der Berliner Clubs wie Kater Blau, Sisyphos, Lido,
SO36, Wilde Renate oder auch das Berghain bestehen aus Holz, Verpackungsmüll,
Ton und Papier.
Die Mini-Galerie-Ausstellung des nahe Lutherstadt Wittenberg
aufgewachsenen kann man durch die Pandemie nur bei ihm zu Hause oder
über seinen Instagram-Kanal instagram.com/bibostickas erleben.
Inzwischen sind es auch bereits neun Clubs, die er nachgebaut hat. Insgesamt
sitzt er zwischen 60 und 150 Stunden an einem seiner zwischen 20 bis 60
Zentimeter breiten Werke, die er in seiner Freizeit gestaltet, da er gerade
eine Umschulung zum Mediengestalter macht.
Der erste Club den er so anfertigte, war übrigens das SO36,
weil es nach seiner Aussage auch sein Lieblingsclub ist, dafür erntete er auch
dickes Lob vom Club selbst. Sein Wunschziel ist übrigens, alle Clubs in Berlin
nachzubauen, äußert er gegenüber der B.Z.: „Ich habe schon überlegt, alle
zu bauen. Aber es sind bestimmt 200 Clubs, das dauert.“
Mittlerweile ist übrigens auch der Tagesspiegel auf ihn
aufmerksam geworden. Etwas Besonderes ist es allemal und die Liebe zum Detail
ist bei Bibo äußerst ausgeprägt, wenn man seine Kunstwerke betrachtet.