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Zu einem Auftritt von Nicolas Jaar gibt es wahrlich nicht mehr viel Neues zu erwähnen. Gefühlvoll, melodisch, treibend - jedes dieser Adjektive findet man zuhauf in unzähligen Blogs und Artikeln über diesen Ausnahmekünstler und doch wird man einfach nicht müde der Lobeshymnen. Mit einem Hang zum Übertreiben kann man getrost davon überzeugt sein, dass er als musikalisches Pendant zur Dichtkunst nicht nur Töne und Flächen melodisch aneinander reiht, sondern aus ihnen wunderschöne und mitreißende Geschichten schreibt.

Als wäre die psychedelische Art eines typischen Jaar's nicht genug, komplettiert Dave Harrington mit unvergleichbar sanften Gitarrenriffs das kongeniale Duo, dessen Einflüsse aus dem Blues unüberhörbar mitschwingen. Dabei gelingt den beiden immer wieder aufs Neue schaffen, den Zuhörer in einen Zustand zu versetzen, in dem man nur sehr schwer die passenden Worte findet. Auf die Frage "Zu was ist Musik fähig?" liefern DARKSIDE eine mehr als nur gerechte Antwort. Öffnet man seinen geistigen Horizont für die so zärtlich zusammengefügte Komposition aus weichen Klängen und der spielerisch leichten Gitarre, so kann man auf eine Reise durch eine ganz besondere Stimmung gehen, die sowohl an Fahrt als auch an Ruhe niemals verliert und ihre Höhepunkte der Emotionalität in der so herrlich verletzlich wirkenden Singstimme findet, die der erzählten Geschichte den letzten Schliff für ein atemberaubendes akustisches wie mentales Erlebnis verleiht.

Ich kenne kein anderes Musikstück, welches der Beschreibung einer transzendentalen Reise derart gerecht wird, wie dieser Auftritt, der selbst in seiner Umgebung - der Skyline New Yorks - unübertrefflich ist. Auch wenn nur eine Handvoll Musikliebhaber live dabei gewesen sind, bin ich mir sicher, dass diese Aufnahme viele weitere Menschen berühren wird - im Herz, im Kopf, auf der Haut.
Und deswegen ist nun Schluss des Lobes und der Beschreibung, denn diese 36 Minuten sind in der Lage für jeden Hörer ein ganz eigenes Bild zu zeichnen. Abschalten, genießen und die Seele baumeln, schwingen und tanzen lassen.




Text: Hannes Tei
Zu dem chilenischen Ausnahmekünstler Nicolas Jaar fallen mir im Grunde nur Superlative ein. Allerdings möchte ich euch nicht mit nichts sagenden Super-Adjektiven langweilen. Stattdessen liefere ich euch knallharte Soft Facts.

Die Live-Aufnahme entstand in der New Yorker Ausgabe des Boiler Rooms, seinem ersten Auftritt überhaupt für dieses Magazin. Und was für einer. Vom Start hinweg zieht er den Hörer direkt in seinen Bann. Ein lang gesetzter Loop entpuppt sich bereits nach kurzer Zeit als musikalischer Rahmen, um immer wiederkehrende, perkussiv anmutige Sprach-Samples durchzuschießen. Dann setzt langsam aber immer dringlicher werdend die Melodie ein und nach weiteren 2 Minuten gesellt sich nun auch unterschwellig, wie auf Katzenpfoten anschleichend, die Bassdrum hinzu. Man merkt es kaum, aber man wird ohne Umwege direkt in eine Art tanzbaren Hypnosezustand versetzt, der einen nicht mehr loslässt. Und denkt man dann, jetzt kommt nichts mehr, erreicht die Bassdrum urplötzlich ab Minute 7 ihre volle Kraft und man selber hat mindestens schon seinen ersten musikalischen Organsmus hinter sich. Wow. Der Aufbau ist einfach absolute Spitzenklasse und für mich ein weiteres Beispiel, wie dies perfekt umgesetzt wird. Denn dies schürt nicht nur Interesse beim Hörer, sondern entfacht sukzessiv und unweigerlich einen Flächenbrand der Tanzeslust, der einen bis zum Ende der (leider nur) 45 Minuten trägt. Angereichert wird das Ganze dann noch mit tollen Tracks und fertig ist eine einzigartig zeitlose Aufnahme, die ihresgleichen sucht. Auch wenn ich nicht dabei gewesen bin, eins ist sicher: Wäre ich ein Groupie, hätte ich ihm während des Gigs meinen BH zugeschmissen. So aber bleibt und ist es für mich jetzt schon ein Klassiker unter den Mixtapes.

PS: Neben der handelsüblichen Soundcloud-Version haben wir für euch noch das dazugehörige Video aufgetrieben, welches ich euch wärmstens ans Herz legen mögen. Nebenbei sei erwähnt, dass er das gesamte Set über komplett ohne Kopfhörer mixt! Beeindruckend in Anbetracht der hohen Qualität des DJ-Sets.

Stil: Deep House, Techhouse, Electronica

Nicolas Jaar
Clown and Sunset

Soundcloud Version:


Youtube Version: