Es ist mal wieder Ende des Monats und somit Zeit für eine musikalische Empfehlung auf vom schönen Leben. Für diesen Monat hatte ich eigentlich geplant, die besten Tracks aus den Promo-Einsendungen zu veröffentlichen. Eigentlich, bis mir dieses schöne Schmuckstück aufgefallen ist und ja, zugegeben an dieser Stelle muss ich mich als Fan-Boy outen. Denn nur wenige Acts schaffen es, ein derartig gutes Gefühl in mir auszulösen wie diese Band aus Kopenhagen.
Die Rede dabei ist von WhoMadeWho und ihrem am 13. November auf dem Label Kompakt erschienenen Album „Synchronicity“. Für mich ist „Synchronicity“ ganz großes musikalisches Kino, in dem ganz viel Gefühl steckt. Ein Album, das noch einmal ganz klar darstellt, welche Sonderstellung die Kopenhagener in der elektronischen Musik haben und bei dem ich mich ständig selbst erwische, wie ich die Lautstärke meiner Anlage beim hören immer weiter aufdrehe.
„Synchronicity“ ist aber auch für sich gesehen ein besonderes Album, denn für die Arbeit an dem Album rief das Trio alte und neue Freunde zusammen und so finden sich auf den 12 Tracks des Albums Kollaborationen mit Acts wie Michael Mayer, Echonomist, Adana Twins, Alex Boman, Robag Wruhme, Frank Wiedemann, Sainte Vie, Mano Le Tough, Marc Piñol, Rebolledo und Perel wieder, liebevoll geformt zu Juwelen aus Pop und elektronischer Musik, die beim Hören in einen Rausch versetzen.
Ebenso ist „Synchronicity“ der perfekte Beweis, wie sehr Musik Menschen auch über tatsächliche Grenzen verbindet. Denn zwar sind einige der Songs auf dem Album, wie zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den Adana Twins und Rebolledo vor Ort zusammen aufgenommen worden, doch die meisten der Songs entstanden aufgrund der aktuell vorherrschenden Pandemie über große Entfernung hinweg. Aber wie Kompakt im Presse-Text selbst schon schreibt, man muss nicht wissen, wo wer war, um die Songs zu verstehen.
„Synchronicity“ ist 1 Stunde und 19 Minuten zeitlose Musik, bei der die Minuten nur so dahinfliegen, garniert mit aufregenden Sounds, voller pulsierender, positiver Energie, umhüllt mit viel Wärme, verträumten Melodien, die fröhlich dahinschweben, voller Melancholie, der genau richtigen Prise Pop und immer nach vorne gerichtetem Antrieb. Ein Album, das genau zur richtigen Zeit erscheint und das man immer wieder anhören kann. Oder es in den Worten des Kompakt Presse-Textes wiederzugeben: „Wirklich, hier gibt es so viel zu feiern, eine Fülle von Freuden. Von Pop-Enthüllungen über Dancefloor-Delirium bis hin zu langsam brennenden Grüblern - Synchronicity ist genau das; ein Raum, in dem die Freuden des Unerwarteten aufeinanderprallen und durch ihr zufälliges Nebeneinander in der schönen Welt von WhoMadeWho einen Sinn erhalten.“
release date: 13 November, 2020
artist: WhoMadeWho
title: Synchronicity
label: KOMPAKT
duration: 1:19:05
tracklist:
1. WhoMadeWho & Frank Wiedemann – Dream Hoarding
2. WhoMadeWho & Sainte Vie – Hibernation
3. WhoMadeWho & Mano Le Tough – Oblivion
4. WhoMadeWho & Marc Piñol – Sooner
5. WhoMadeWho & Adana Twins – Shadow Of Doubt
6. WhoMadeWho & Axel Boman – Anywhere In The World
7. WhoMadeWho & Echonomist – Cecil
8. WhoMadeWho & Perel – Der Abend Birgt Keine Ruh
9. WhoMadeWho & Michael Mayer – Hamstring
10. WhoMadeWho & Rebolledo – Twenty Tears
11. WhoMadeWho & Frank Wiedemann – Peter Pan Me
12. WhoMadeWho & Robag Wruhme – If You Leave
Radio zum Hinhören, so kann man Radio Cómeme vom gleichnamigen Label Cómeme bezeichnen. Denn die ausgefallene Radioshow ist wie gemacht für Leute, die auf der Suche nach dem etwas anderen Sound sind. Übertragen wird dabei regelmäßig aus den unterschiedlichsten Ecken des Planeten und aus Städten wie Santiago de Chile, London, Buenos Aires, Berlin, Medellín, Madrid, Köln, Valparaíso oder auch Glasgow.
Was Radio Cómeme nun aber so außergewöhnlich im Vergleich zu den anderen, die noch in den Untiefen des WorldWideWebs herumlungern macht, ist ein extrem hohes Maß an Qualität, elektronische Musik ohne Genregrenzen, eine unbeugsame Kontinuität, mit der hier die Sache durchgezogen wird und eine tolle Auswahl der besten Vertreter von eben auch nahezu jeder Spielwiese der elektronischen Musik.
Auf Radio Cómeme bekommt man genau die Tracks geliefert, die vielleicht mitunter ein wenig abgespaced sind und häufig sonst nirgendwo anders zu hören sind, so dass man eben auch bei fast jeder Sendung wie von allein hängen bleibt. Dazu kommt, dass man bei Cómeme scheinbar so gut wie jeden musikalischen Exoten den die elektronische Musik so hergibt ausfindig machen kann. Außergewöhnlich Musik, so fernab von jeglichen Mainstream Sounds, wie es Jazz von Britney Spears ist.
Wer eher einen bodenständigen Musikgeschmack bevorzugt und gerne „das was so geht“ hört, dem ist diese Radioshow allerdings nicht zu empfehlen. Denn das ist so ziemlich das einzige was der Hörer hier nicht bekommt. Wer aber auf der Suche nach abgefahrenen, ausgefallenen Sounds und kreativen Künstlern ist, und vielleicht außerdem noch versteht, dass eine Radioshow nicht viel mit den Gepflogenheiten eines Podcasts zu tun haben muss, der wird an Radio Cómeme viel Gefallen finden.
www.radiocomeme.com
In dem melancholischen Deep House Pop Track „Run Away From The Sun" von Matias Aguayo geht es grob gesagt um das Nachtleben eines Vampirs.
Vergangenen Mittwoch wurde nun das passende Video zum Track veröffentlicht. Regie bei dem außergewöhnlichen Video führte Sander Houtkruijer (sanderhoutkruijer.com), der unter anderem auch für das Beatsteaks Video von „Gentleman Of The Year“ verantwortlich ist.
Rausgekommen ist eine witzige Story, verfasst in klaren Bildern, über einen Vampir mit der Leidenschaft zu Nahrungsmitteln, Kochen und eine Kochshow.
Run Away From The Sun
music by Matias Aguayo
directed by Sander Houtkruijer