Zwar dürfen die Clubs inzwischen ihre Außenbereiche für bis
zu 250 Personen wieder öffnen, doch so richtig getanzt und gefeiert werden darf
noch immer nicht. Das ist nicht das einzige Problem, was die Clubs derzeit
beschäftigt, denn viele stehen auch nach dem Lockdown vor großen
Herausforderungen. Laut einer Studie der Initiative Musik, einer
Fördereinrichtung des Bundes, müssen etliche Betriebe in den nächsten Jahren
Nachfolger finden. Die Studie wurde am Freitag veröffentlicht.
Ziel der Studie war es, einen Überblick über die Szene zu
bekommen. Nach dieser Studie existieren demnach in Deutschland rund 2.000
Musikspielstätten. Eingerechnet werden dabei Orte mit maximal 2.000 Plätzen von
kleinen Kneipen bis hin zu großen Clubs.
Förderprogramme sollen dabei die Betriebe in der
Corona-Krise unterstützen. Laut dem Hamburger Clubbetreiber Karsten
Schölermann, Gründungsmitglied des Verbands LiveMusikKommission, können Clubs
damit über die Runden kommen, "wenn sie denn schlau genug waren und agil
genug waren". Doch für viele Clubs sieht die Realität derzeit anders aus.
Dazu kommt laut der Studie ein weiteres Problem. Viele der älteren Betreiber
seien langsam müde.
Laut der Erhebung sind die Clubbetreiber im Durschnitt 48
Jahre alt, bei Jazzclubs liegt der Altersdurchschnitt sogar bei rund 60 Jahren.
Nach der Studie kommt damit das Problem, wie soll die Übergabe der Clubs
gestaltet werden, damit diese nicht zusammen mit ihren Besitzern in den
Ruhestand gehen.
Dazu kommen die fehlenden Einnahmen seit März 2020, da in
vielen Teilen die Clubs seitdem nicht mehr öffnen könnten. Derzeit fehlen noch
Daten, wie viele Clubs tatsächlich schließen mussten und wahrscheinlich noch
schließen müssen. Fakt ist jedoch, dass die Einnahmen immer noch fehlen und
auch mit der Außengastronomie mit dem Gefühl von Biergärten in den Clubs sich
nicht lange halten werden. Da etwa die Hälfte der Umsätze mit Gastronomie
gemacht wird und ein Viertel mit den Eintrittsgeldern. Knapp 10 Prozent stammen
dazu aus öffentlichen Zuschüssen.
Laut der Initiative könnte es noch Jahre dauern, bis die
Clubs wieder ihr Umsatzniveau von früher erreichen könnten. Auch die Berliner
Clubcommission rechnet damit, dass es erst Ende 2022 wieder ein Nachtleben
geben wird, das mit dem vor der Corona-Krise vergleichbar ist. Konstantin Krex,
Betreiber des Clubs "Kater Blau", äußerte kürzlich gegenüber RBB:
"Die Situation ist bitter, weil man nicht machen kann, was man liebt. Und
weil es keine verlässliche Perspektive gibt. Man guckt von der Seitenlinie zu,
wie sich die Schulden anhäufen."